Dank eines 2:1-Erfolgs in Bosnien-Herzegowina bleibt Deutschland in Gruppe 3 der Liga A in der Nations League ungeschlagener Tabellenführer. Die DFB-Elf dominierte weite Teile der Partie, ehe das Spiel am Ende noch ein bisschen spannend wurde.
Fünf Änderungen bei der DFB-Elf
Bundestrainer Julian Nagelsmann war im Vergleich zum 2:2 in den Niederlanden aus Verletzungsgründen zu mehreren Änderungen gezwungen. Am Ende waren es fünf Wechsel in seiner Startelf: Für Marc-André ter Stegen (Patellasehnenriss), David Raum (OP nach Bänderverletzung), Kai Havertz (Knieprobleme), Jamal Musiala (Hüftverletzung) sowie Nico Schlotterbeck (Bank) starteten Debütant Alexander Nübel, Antonio Rüdiger, Maximilian Mittelstädt, Serge Gnabry sowie mit Tim Kleindienst ein weiterer DFB-Neuling.
Bosniens Trainer Sergej Barbarez nahm im Vergleich zum 0:0 in Ungarn drei Änderungen vor. Statt Ermedin Bicakcic, Amar Saric (beide Bank) und dem Salzburger Amar Dedic (verletzt) begannen Haris Gigovic, Sead Kolasinac und Niko Huseinbasic.
Andrich leitet Führung traumhaft ein
Die deutsche Mannschaft hatte in der Anfangsphase Probleme, gegen die früh störenden Bosnier zu einem geordneten Aufbauspiel zu kommen. Stattdessen waren es die Hausherren, die erste offensive Akzente setzten. Anel Ahmedhodzic schlenzte einen Freistoß nur knapp am Tor vorbei (4.). Auf der Gegenseite blieb ein erster Kopfball von Kleindienst harmlos (8.).
Je länger die erste Spielhälfte dauerte, desto mehr Ballbesitz und Spielanteile sicherte sich die DFB-Elf im weiteren Verlauf. Pascal Groß schoss mit der ersten guten Chance für Deutschland vom Strafraumrand nur knapp vorbei (25.). Wenig später stand es 1:0 für die Gäste: Robert Andrich spielte wunderbar Florian Wirtz im Strafraum frei, der mit ebenso viel Übersicht noch zurück zu Deniz Undav legte, der anschließend trocken einschob (28.).
Eiskalter Undav wird zum Doppelpacker
Fast wäre kurz darauf Kleindienst der Doppelschlag gelungen, doch sein Abstauber-Treffer erhielt keine Anerkennung, weil der Gladbacher zuvor hauchdünn im Abseits stand (32.). Kurz darauf kam Ermedin Demirovic dem Ausgleich nach einem Steilpass nahe. Sein Schuss prallte an die Oberkante der Querlatte (35.). Eine Minute später stand es 2:0 für das deutsche Team: Nach einer Flanke von Mittelstädt vollstreckte Undav diesmal per Volleyabnahme aus kurzer Distanz zum Pausenstand (36.). Wirtz hatte kurz vor der Halbzeit nach einer Ecke das 3:0 auf dem Kopf, verzog aber knapp.
Undavs dritter Treffer wird annulliert
Nach der Pause gelang es dem deutschen Team immer wieder, mit Tempo Lücken in die Defensive der Hausherren zu reißen. In der 58. Minute schob Undav zu seinem vermeintlich dritten Treffer ein, doch weil Kleindienst in der Entstehung knapp im Abseits stand, erhielt der Treffer nach VAR-Check keine Gültigkeit. Für die Schlussphase brachte Nagelsmann mit Jonathan Burkardt (für Doppeltorschütze Undav) einen dritten Debütanten.
Dzeko macht das Spiel noch spannend
In der 70. Minute verkürzten die Bosnier plötzlich ein wenig aus dem Nichts. Edin Dzeko traf nach einer Ecke aus kurzer Distanz, Nübel war zwar im rechten Toreck, konnte den Treffer aber nicht mehr verhindern. Und so wurde es doch noch einmal spannend, die Emotionen schlugen hoch. Bosniens Co-Trainer Milenkovic erhielt binnen Sekunden die Ampelkarte (76.).
Wirklich bangen musste das deutsche Team allerdings nicht mehr, weil man mit viel Ballbesitz das Geschehen zumeist weit vom eigenen Tor fernhielt. In der 83. Minute verlegte Referee François Letexier den Tatort nach Halten von Barisic an Robin Gosens außerhalb des Strafraums, auch wenn dies an der Strafraumlinie innerhalb gewesen war. Letztlich blieb es beim knappen, aber verdienten deutschen Sieg.
Ausblick
Für die DFB-Elf geht es nun am Montag (20.45 Uhr) in München gegen die Niederlande weiter. Zur gleichen Zeit empfängt Bosnien-Herzegowina erneut in Zenica Ungarn.