Dank eines knappen, aber verdienten 1:0-Erfolgs gegen die Niederlande steht Deutschland in der Nations League vorzeitig im Viertelfinale. Ein Debütant wurde dabei zum Helden des Abends.
Fünf Änderungen bei der DFB-Elf
Bundestrainer Julian Nagelsmann nahm im Vergleich zum 2:1-Sieg in Bosnien-Herzegowina fünf Änderungen vor: Oliver Baumann (Debüt im DFB-Team), Nico Schlotterbeck sowie Aleksandar Pavlovic, Angelo Stiller (beide Startelfdebüt) und Jamie Leweling (Debüt) begannen an Stelle von Alexander Nübel, Jonathan Tah, Pascal Groß, Robert Andrich und Deniz Undav (alle Bank). Letzterer stand aufgrund von Adduktorenproblemen kurzfristig nicht in der Startelf.
Bei den Niederlanden tauschte Bondscoach Ronald Koeman nach dem Remis in Ungarn (1:1) zweimal. Für den Gelb-Rot-gesperrten Kapitän Virgil van Dijk sowie Joshua Zirkzee (Bank) begannen Jorrel Hato und Brian Brobbey.
Lewelings Traumstart wird zurückgepfiffen
Die DFB-Elf erwischte einen vermeintlichen Traumstart: Nach 100 Sekunden traf mit Jamie Leweling ein Debütant nach Vorlage von Serge Gnabry mit einem abgefälschten Schuss ins Tor. Doch nach mehrminütigem VAR- und schließlich auch Video-Check von Referee Slavko Vincic wurde das 1:0 revidiert (2.). Gnabry hatte sich in der Entstehung im Abseits befunden und eroberte den Ball, wobei zwischenzeitlich die Niederländer die Chance zur Klärung gehabt hatten.
Aber auch nach der vermeintlichen Führung hatte Deutschland in der gesamten ersten Hälfte mehr vom Spiel und auch die klareren Offensivaktionen: Maximilian Mittelstädt scheiterte an Bart Verbruggen (11.), nach einer knappen halben Stunde war es wieder die Kombination Gnabry auf Leweling, dessen Schuss Stefan de Vrij aber gerade noch entschärfte (28.) – Verbruggen wäre wohl geschlagen gewesen.
Niederlande mit Problemen – Leweling bricht den Bann
Während die einzige halbwegs torgefährliche Szene für Oranje eine Flanke von Cody Gakpo war, die sich am Ende noch auf die Querlatte senkte (23.), hatte die Nagelsmann-Elf vor der Pause weitere Chancen. Tim Kleindienst schoss nach einem Aufbaufehler von Micky van de Ven knapp am Tor vorbei (29.), Gnabry spritzte am Strafraumrand in einen riskanten Aufbauversuch der Gäste, der Ball trudelte knapp am Tor vorbei (41.). So ging es aus Sicht der Niederländer mit einem schmeichelhaften 0:0 in die Halbzeit.
Leweling trifft doch noch
Nach der Pause blieb der leicht angeschlagene Florian Wirtz in der Kabine, Robert Andrich kam in die Partie, bei Oranje tauschte Koeman gleich zweimal: Mats Wieffer und Donyell Malen ersetzten Jurriën Timber und Tijjani Reijnders (46.). Tatsächlich hatte die Niederlande nun etwas mehr Spielanteile, gefährlicher aber blieb das deutsche Team: Nach einem Doppelpass mit Joshua Kimmich verzog Gnabry aus guter Position noch (53.), doch in der 64. Minute brachte Leweling Deutschland mit einem strammen Schuss nach einem Eckball dann doch verdient in Führung.
Baumann sichert den Sieg
In der letzten halben Stunde der Partie war die Koeman-Elf zwar bemüht, kam jedoch weiterhin kaum zu klaren Abschlüssen. Einzige Ausnahmen: Xavi Simons traf nach einem kleinen Solo mit einem wuchtigen Distanzschuss, den Baumann wohl noch leicht berührte, die Oberkante der Querlatte (77.). Kurz vor Schluss musste der Hoffenheimer Torhüter indes einmal sein ganzes Können aufbringen, als er einen strammen Schuss von Malen gerade noch am Pfosten vorbeilenkte und so den knappen Sieg absicherte (90.).
Ausblick
Zum Abschluss des Länderspiel-Jahres 2024 stehen Mitte November die letzten beiden Gruppenspiele in der Nations League an. Deutschland empfängt am 16. November Bosnien-Herzegowina in Freiburg und tritt am 19. November in Ungarn an. Die Niederlande erwarten zunächst die Ungarn und reisen für das zweite Spiel nach Bosnien-Herzegowina.